Es wird Zeit mal mit ein paar gängigen Mythen über Glaubenssätze aufzuräumen.

1. Negative Glaubenssätze sind immer schlecht.

Negative Glaubenssätze waren nicht immer negativ, auch wenn sie mittlerweile hinderlich in deinem Leben sind. Sie haben dich geschützt! «Negative» Glaubenssätze waren in deiner Kindheit die beste Antwort auf eine überfordernde Angst. Ich geb dir ein Beispiel: Viele Frauen kommen mit dem Satz «Ich bin nicht willkommen» zu mir. In Freundschaften, Beziehungen, Gruppen, beim Daten ein ziemlich hinderlicher Satz. Wenn wir mal schauen, ist der Satz aber dennoch erträglich als die existentielle Angst, zu spüren, dass niemand für mich da ist. Als Kind eine – gut-begründete- Todesangst, denn wir sind zum Überleben von unseren Eltern abhängig. Der Glaubenssatz hat dich also erstens vor diesem überwältigenden Gefühl geschützt und zweitens dazu geführt, dass du dir – nicht immer nur schlechte – Kompensationsstrategien überlegt hast.

2. Positive Affirmationen lösen Glaubenssätze auf.

Positive Affirmationen auf der reinen Kopfebene lösen gar nix auf, ausser deine wertvolle Zeit in Luft. Das runterleiern von «Ich bin liebenswert, ich bin liebenswert, ich bin liebenswert» bringt wirklich nichts, auch wenn du’s 90 Tage 90 mal pro Tag machst. Für nachhaltige Veränderung MÜSSEN alle drei Ebenen von Kognition, Emotion und Körper berücksichtigt werden. Du musst den neuen Glaubenssatz also nicht nur affimieren, sondern auf allen Ebenen richtig, richtig spüren und fühlen. Dann stehen die Chancen höher, dass sich was bewegt.

3. Ich bin erst beziehungsfähig, wenn ich alle Glaubenssätze aufgelöst habe.

Uihjuijui! Na dann viel Spass. See you next life. Chicas, ich verrat euch was: es hört nicht auf! Wie der Buddha schon sagte: «layers upon layers upon layers»! Wir sind Menschen – bleiben es bis zu unserem Tod – und konstanster Wachstum gehört (idealerweise!) dazu. Mit grossem Selbstmitgefühl, einer guten Prise Humor und möglichst viel Bewusstsein müssen Glaubenssätze nicht deine Beziehungen ruinieren und ihnen im Weg stehen. Es ist weder möglich, noch nötig alle Glaubenssätze (die meisten sind unterunterunterbewusst) aufzulösen, um ein glückliches Leben oder eine glückliche Beziehung zu führen.